Früher habe ich zu den Leuten gehört, die sich für Silvester immer eine Liste gemacht haben mit Sachen, die "im nächsten Jahr anders laufen sollen". Dass diese Sache mit den Neujahrsvorsätzen eigentlich nie funktioniert, weiß wohl jeder. Bereits seit einigen Jahren mache ich das auch nicht mehr. Jetzt für Ramadan habe ich mich dabei erwischt, doch wieder eine solche Liste - wenn auch nur im Kopf - gemacht zu haben. Faszinierend oder? Warum tut man Dinge, von denen man weiß, dass sie nicht funktionieren, trotzdem immer wieder? Ich glaube, dass ist wie mit dem Rauchen aufhören, endlich mehr Sport treiben, abnehmen, usw.. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und mit Veränderung tut er sich schwer. Da reicht es ihm schon oft, wenn man zumindest mal darüber nachgedacht hat, was man gerne verändern würde, wenn man es denn dann tatsächlich täte...
Nun ja, immerhin komme ich mit dem Koran einigermaßen voran und immerhin mache ich mir über viele Dinge meine Gedanken. Auch wenn ich nicht zur Ruhe komme, um diese Gedanke wirken zu lassen, geschweigedenn umzusetzen... Immerhin HABE ich diese Gedanken *seufz*.
Heute - irgendwie ist ja noch Freitag, denn ich bin ja noch nicht im Bett - ist der 10. Ramadan. Ein Drittel ist damit schon um. Grund genug, ein wenig strenger mit mir zu werden, denn ich möchte wirklich wirklich das ein oder andere von dem umsetzen, was ich mir vorgenommen habe, in diesem Monat.
Jetzt muss ich aber erstmal ins Bett. Der kleine Mann wird s ich bestimmt eh gleich melden. Und Morgen ist ja auch noch ein Tag...
Freitag, 19. Juli 2013
Montag, 8. Juli 2013
Ramadan Kareem
Der diesjährige Ramadan wird mein erster bewusst erlebter sein. Letztes Jahr um die Zeit war ich gerade frisch konvertiert und im 3. Monat schwanger. Ans Fasten war da nicht zu denken und vom Islam wusste ich nicht viel mehr als das, was mir reichte, um mich zu Allah dem einen und einzigen Gott zu bekennen.
Auch dieses Jahr werde ich zwar nicht fasten (da ich noch voll stille), aber ich möchte trotzdem so viel wie möglich mitnehmen von dieser besonderen Zeit. Die Wohnung ist, so gut es mit einem 4 Monate alten Baby möglich ist, sauber und ordentlich. Die Gebetsecke eingerichtet und hübsch geschmückt. Die Fernbedienungen für Fernseher und co. verstaut. Den Menüplan habe ich noch nicht fertig bekommen, aber immerhin haben wir auf Vorrat eingekauft und ich habe einen wüsten Stapel ausgedruckter Rezepte auf dem Wohnzimmertisch liegen, der darauf wartet, sortiert zu werden, damit ich nicht unnötig viel Zeit in der Küche oder mit Einkaufen verbringen muss.
Ich bin gespannt auf diese Zeit. Es gibt vieles, über das ich mir Gedanken machen möchte, Gedanken machen muss. Ich muss wieder ankommen, die letzten Monate waren so aufregend und unvorhersehbar. Ich hoffe, Ramadan bringt mich in ruhigere Gewässer, so dass ich Bilanz ziehen und mich wieder neu sortieren kann.
Unbedingt möchte ich den Koran durchlesen und ich möchte mich natürlich an die fünf Gebete am Tag halten. Das habe ich bisher meistens versäumt, ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen. Ich hoffe, mich nach dieser Zeit endlich mit meinem Leben identifizieren zu können. Ich hoffe auch, dass es mir wieder mehr Freude bereitet, das Leben.
Viele Wünsche, viele Hoffnungen, ...
Ich werde versuchen, hier ein kleines Ramadan Tagebuch zu führen. Damit ich nicht vergesse, was ich mir vorgenommen habe und im Age behalte, wie gut ich zurecht komme.
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